Welpenerziehung​

Welpenschule? Welpenerziehung!

Entwicklungsphasen des Hundes

Im Laufe seines Lebens macht der Hund verschiedene Entwicklungsphasen durch, welche alle durch bestimmte „Meilensteine“ gekennzeichnet sind. Diese Phasen sind entscheidend für das gesamte Hundeleben:
1. Vegetative Phase …………………… 0. Woche – 2. Woche
2. Übergangsphase …………………… 2. Woche – 3. Woche
3. Prägungsphase ……………………… 4. Woche – 8. Woche
4. Sozialisierungsphase …………….. 9. Woche – 12./13. Woche
5. Wurfrangordnungsphase ……… 3. Woche – 13. Woche und 13. Woche – 16. Woche
6. Rudelordnungsphase ……………. 5. Monat – 7. Monat
7. Pubertätsphase ……………………… 7. Monat bis…
8. Adoleszensphase ………………….. ab ca. 2 Jahren….
9. Adulte Phase …………………………. 3. Lebensjahr bis zum Alter
10. Senektum …………………………….. Phase des Alterns (+/- 7 Jahre)

Ab der 16. Woche: Kleine Rassen sind meist schneller mit ihrer Entwicklung fertig als große Rassen.

Diese Phasen sind natürlich je nach Rasse unterschiedlich zu sehen. Es ist wie beim Menschen – der eine braucht länger, der andere entwickelt sich schneller.

Welpenerziehung

Das Wort „Welpenschule“ bringt es meiner Meinung nach nicht auf den Punkt. Wir Menschen sollten unseren neuen Familienzuwachs eine fundierte Erziehung zukommen lassen, was nicht mit „Sitz“ „Platz“ „Fuß“ zu tun hat. Denn Erziehung beginnt nicht mit „Kommandos“.

Ich möchte den künftigen Fürsorgern (ich wähle absichtlich nicht das Wort „Besitzer“) helfen, sich an einer positiven Verhaltens- und Wesensentwicklung zu beteiligen. Es sollte eine harmonische partnerschaftliche Mensch-Hund-Beziehung entstehen und das passiert nur mit wahrhaftiger Beteiligung des Menschen und Fürsorgegaranten (denn Fürsorge + Garantie – das gibst Du Deinem Hund mit auf den Weg)!
Natürlich ist es nicht einfach in unserer heutigen Kultur gegen den Strom zu schwimmen und sich gegen Skeptikern und Kritikern zu behaupten. Aber später erntet man die Früchte, die man im frühen Welpenalter gesät hat.

Gerne möchte ich Dich dabei unterstützen diesen Weg zu gehen.

Ein positiver Start ins Leben ist die Voraussetzung für eine gelingende Verhaltensentwicklung.

Frühe Erfahrungen und Ersterlebnisse lassen in einem heranwachsenden Welpen Bedeutungen entstehen. Dabei verknüpfen sich gleichzeitig das Erlebte und das Empfundene. So entwickelt sich die Einstellung, eventuelle Vorlieben und Abneigungen oder auch Gleichgültigkeit für die verschiedensten Dinge.
Dieses Lernen (Bedeutungslernen), das gefühlsmäßige Einordnen und Bewerten gemachter Erfahrungen, führt zu inneren Wegbereitern. Diese bestimmen dann in entscheidender Weise die Richtung der weiteren Gefühls- und Lernentwicklung und lassen ein persönliches inneres Weltbild entstehen.
Geschehensabläufe und Erlebnisse werden also stets „automatisch“ mit der sie begleitenden Gefühlslage „etikettiert“ Diese automatische, aber für uns unauffällig stattfindende Bewertung wird Bedeutungslernen oder emotionales Lernen genannt.

Vor allem die ersten Erfahrungen (dazu zählt auch der Deckakt, das Heranwachsen im Bauch (was hat die Mutter erlebt in dieser Zeit) und die Geburt) geben dem Verlauf der weiteren Verhaltens- und Wesensentwicklung seine Hauptausrichtung. Denn das, was z. B. Angst, Unbehagen, Beklemmung oder Schmerz herbeiführt, wird künftig gemieden und so können meistens keine richtigstellenden Erfahrungen mehr gemacht werden. Situationen und Geschehensabläufe, die hingegen Lust und Freude machen, werden immer wieder gesucht und intensivieren so unvermeidlich das eigene Wollen und Können.

Daraus ergibt sich das Wesen eines jeden Hundes.

Was will man mit dem Begriff „Wesen“ ausdrücken?

So wie jeder Mensch einen anderen Charakter hat, so zeigt jeder Hund ein anderes Wesen. Die Qualität seines Wesens hängt aber davon ab, was der jeweilige Hund in seinen Genen mitbringt und was er während der Früherziehung von seiner Umwelt gelernt oder nicht gelernt hat.

Zum „Wesen“ des Hundes gehören:
… die Intensität der Bindung an seine Menschen
… sein Verhalten fremden Menschen und Hunden gegenüber
… seine etwaige Neigung zur Dominanz
… seine Unterordnungsbereitschaft
… seine Nervenstärke
… sein Temperament
… seine Härte
… seine Lernwilligkeit
… seine Motivierbarkeit.

Alle diese Merkmale formen und festigen sich aber erst im Lauf der Individualentwicklung, größtenteils im ersten Lebensjahr des Welpen, je nach Förderung durch seinen Erzieher. Sein späteres positives oder negatives Verhalten bezeichnet man als gutes oder schlechtes Wesen.

Was ist „Wesen“?

Nach Heinz Weidt (1980) ist „das Wesen des Hundes die Gesamtheit seiner angeborenen und erworbenen Verhaltensweisen sowie seiner augenblicklichen inneren Zustände, mit welchen er auf seine Umwelt reagiert.“ Als angeborenes Wesen bezeichnet man die meist auch rassebedingten ererbten Verhaltensmuster.
Man geht davon aus, dass diese bis zu 30 % ausmachen.
Die erworbenen Wesensmerkmale (70 %) sind das Ergebnis der Erziehung des Hundes im ersten Jahr.

Dazu ist die Bindung zum Menschen zu seinem Fürsorgegarant eines der wichtigsten Grundlagen.

Bindung macht frei und gibt ein sicheres Wesen!
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